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Lubov Suka (GERMAN Kapitel 15)



Author: Dvizheniya
Genre: Romantic, Comedy, Drama

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Kapitel 15

Nach dem vergangenen aufbrausenden Tag, entschied sich Julia am nächsten Morgen das Fitness Studio zu besuchen. Beim Sport konnte sie ihre Gedanken frei machen und somit neue Kraft schöpfen. Nach dem Training nahm sie zu Hause ein erholsames warmes Bad bevor sie sich auf den Weg ins Musikstudio machte. Aus dem Schrank nahm sie das Badeöl Set welches ihr Dima zum Geburtstag geschenkt hatte und entschied sich für die Sorte 'Mandelblüten'. Julia ließ warmes Wasser in die Badewanne und fügte ein paar Tropfen des Mandelblüten Öls hinzu. Als sie ihre Kleidung auszog, entdeckte sie auf dem Boden ein zusammengefaltetes Blatt Papier, welches Kiper ihr gestern beim Abschied gegeben hatte. Als sie sich am Abend im Badezimmer umgezogen hatte, musste es ihr aus der Hosentasche gefallen sein. 
Julia stieg vorsichtig in die Wanne, lehnte sich entspannt zurück und faltete das Papier auseinander. 


"Hey Julchik, 
ich freue mich sehr das wir beide wieder miteinander arbeiten werden. Hier ist ein brandneuer Text von mir. Ich dachte dabei an einen Pop-Dance Track?! Was meinst du? Ich warte auf deine Antwort... ;-)

It will be this way, or no way at all
Feel the movements with your entire body
Like this or not?
You like it like that
Your eyes go tick-tock when you desire it
And I know exactly how you will come
We're so much alike, you're in my skin
Number 69, you gave it yourself to me
Your number is 69, and I'm in your skin
I want you to take me
Let's make the world spin, under us.
Let's twist the theme about love.
Come on, come on, bravely (you can do it better than anyone else)
Come (Someone has to)
Let's make the world spin (you can do it better than anyone else)
Come (Hold it, don't fall)
Is this right or not? Let's not think about it
Yes, I'll be on 100, and you will be my answer.
Shall we have sex or not? Let's not talk about it
And nobody will forbid us from having prohibitions.
We're so much alike, you're in my skin
Number 69, you gave it yourself to me
Your number is 69, and I'm in your skin
I want you to take me
Let's make the world spin, under us.
Let's twist the theme about love.
Come on, come on, bravely (you can do it better than anyone else)
Come (Someone has to)
Let's make the world spin (you can do it better than anyone else)
Come (Hold it, don't fall)
I want to turn this earth
And all that I wan't, I must give
I want to develop this theme
And all that I want, I can't do it!
Let's make the world spin, under us.
Let's twist the theme about love.
Come on, come on, bravely (you can do it better than anyone else)
Come (Someone has to)
Let's make the world spin (you can do it better than anyone else)
Come (Hold it, don't fall)

Julia war von dem Text angenehm überrascht. Offensichtlich hat sich Kipers Schreibstil verändert. Dieser neue Stil war regelrecht gemacht für ihre Musik als Solosängerin. Es entsprach genaustens ihrer Vorstellung einer neuen Single. Eine Mischung aus Sex, Verführung und Leidenschaft. 
Julia faltete mit einem Lächeln das Papier wieder zusammen und legte auf den Boden. Sie lehnte sich wieder zurück und schloß ihre Augen. Der Duft der Mandelblüten stieg in ihre Nase und die Sängerin konnte sich gänzlich entspannen. 
Doch nach einer Weile musste sie wieder über die gestrigen Ereignisse nachdenken. 
Zum einen die schockierende Nachricht das Ivan möglicherweise mit einem Hirntumor kämpfen muss. Sie kannte Ivan seit ihrem zwölften Lebensjahr und er hatte sich kaum geändert. Aus diesem Grund war sie um so mehr besorgt um ihn. Seine Sturheit könnte ihm nun das Leben kosten, wenn er nicht auf den Rat der Ärzte hört. Julia wußte das er sich von niemanden etwas vorschreiben lässt. Wenn Ivan eine Vorstellung von etwas hatte, dann zog er das durch. Ob er nun selbst Wunden davon trägt oder nicht. Er hatte sich noch nie einen Rat zu Herzen genommen. Von niemanden. Doch Volkova wäre nicht Volkova wenn sie dieses Problem einfach vergessen würde. Es schien als ob sein Schicksal nun in ihren Händen lag. 
Zum anderen hatte sie nach wie vor ihr emotionales Wirrwarr bezüglich Dima. Es waren unzählige Fragen offen. Julia wußte noch nicht einmal, ob sie die Antworten überhaupt wissen wollte. Oder sollte sie sich einfach erneut in eine neue Romanze stürzen und Spass haben? Die zweifache Mutter hatte jedoch Verantwortung und konnte sich belanglose Affären nicht mehr leisten. Ihre Kinder brauchten endlich einen Vater. Und sie brauchte endlich eine starke Schulter zum Anlehnen. Ob Dima mit seinem unaufhörlichen Drang zu seiner Musik nun Mr. Right für die kleine Familie ist, war fragwürdig. Doch er hatte ein unumstrittenes Charisma, was ihr regelrecht den Verstand raubte. Das hatte zuvor noch kein Mann in Julias Leben erreichen können. 

Julia stieg aus der Badewanne. Sie nahm ihr orangefarbendes Handtuch und trockente sich ab. Für den heutigen Abend im Studio hatte die Sängerin sich für komfortable Kleidung entschieden und schlüpfte in ein graues Sweatshirt mit Reißverschluss und in eine dunkelblaue Jeans. Nachdem sie ihr schwarzes halblanges Haar geklättet hatte, nahm sie einen Eyeliner um ihre blauen Augen dezent zu betonen.
Julia nahm den Songtext, ging aus dem Badezimmer und legte diesen auf ihren Schreibtisch. Bevor sie gemeinsam mit ihrem Hund Viva das Apartment verließ, schrieb sie Elena eine Nachricht.

~Elena..du bist fantastisch))) Dein Text wird meine neue Single...)) Ich liebe es!! Kontaktiere Leonid!!!)) Ich danke dir so sehr)) - Julchik~


Das letzte Treffen mit Dima lag nun schon einige Tage zurück und Julia wurde auf dem Weg zum Musikstudio wieder etwas nervös. Bei der Vorstellung den Sänger gleich wieder zu sehen, löste bei in ihrer Bauchgegend ein unaufhaltsames Kribbeln aus.
Die Brünette parkte ihren Porsche gleich vor der Tür des Studios. Als Julia ausstieg entdeckte sie den  BMW des jungen Mannes. Schon bei dem Anblick seines silberfarbenden Wagens bekam Julia leicht zittrige Hände. Nun war sie auf sich allein gestellt. Ihre Kinder waren ebenfalls nicht vor Ort um Dima ablenken zu können, so wie es beim letzten Treffen im Kuraby Restaurant der Fall war. Nachdem auch Viva aus dem Auto sprang, verriegelte sie die Türen. Treu lief die Jack Russel Dame ihrer Besitzerin hinterher.
Gerade als Julia die Tür des Studios öffnen wollte, wurden ihre Hüften hinterrücks von zwei kräftigen Händen umfasst. Julia zuckte vor Schreck und drehte sich um. Im gleichen Moment nahm sie einen bekannten Duft war. Es war dieser erfrischend männliche Duft welcher ihr schon oft jeglichen Sinn raubte.

"Willst du etwa ohne mich gehen?", fragte er mit seiner beruhigenden dunklen Männerstimme. Dabei setzte er wieder sein bubenhaftes Lächeln auf wobei sich tiefe Grübchen in seine Wangen bohrten.
Julia wußte nicht ob sie vor Erleichterung des kurzen Schrecks tief einatmen musste oder um sein sinnliches Parfum erneut inhalieren zu können.

"Dima...musst du mich immer so erschrecken? Irgendwann bekomme ich noch einen Herzinfarkt wegen dir...", sagte Julia in einer leicht aufgeregten Stimme und lächelte. Doch sie war eigentlich froh darüber das er sie erschreckt hatte. Somit konnte sie ihre Nervosität etwas überspielen.
"Es tut mir leid", entschuldigte er sich und machte einen mitleidenden Schmollmund. Doch dann bedankte er sich bei seiner Duetpartnerin für die erneute Zusammenarbeit im Studio. Dabei öffnete er die Tür und gewährte Julia den Eintritt in dem er, wie ein Gentleman, mit ausgestrecktem Arm in Richtung Flur zeigte. Die junge Frau lächelte und freute sich über diese Aufmerksamkeit. Während sie durch den Korridor gingen, plärrte Dima plötzlich lauthals das Wort 'Golaya'. Er hüpfte direkt vor die junge Frau und zeigte mit beiden Zeigefingern auf sie.

"Was hälst du von dem Lied?" fragte er und Hoffnung glitzerte in seinen großen braunen Augen. Julia jedoch runzelte nur die Stirn und musste grinsen. Sie schüttelte ihren Kopf.

"Also das war jetzt so unerwartet und laut das ich kein Wort verstanden habe."
Dimas hoffnungsvolles Haltung änderte sich prompt und er verrollte seine Augen. Als Julia weiter durch den Korridor gehen wollte, legte er seinen Arm um ihre Schulter und zog sie kumpelhaft zu sich.
"Golaya von Gradusy", erklärte er und schweifte dabei elegant mit seinem freien Arm durch die Luft.
Die zierliche Frau blickte neben sich und war erneut gefangen in ihren Tagträumen als sie sein makelloses Gesicht betrachtete. Als seine tiefbraunen Augen sie fragend anblickten, lächelte die Brünette und kam zurück in die Realität.

"Und?", fragte er erwartungsvoll. "Das ist doch eine gute Idee, oder?"

Julia biß sich etwas nervös auf ihre Unterlippe. Sie war nun nicht einmal fünf Minuten mit Dima zusammen und schon hatte sie große Probleme sich auf die Arbeit zu konzentrieren.
Damit dies nicht zu offensichtlich wurde, nickte die junge Frau mit einem übertrieben gespielten Lächeln. Dima war erfreut über ihre Zustimmung. Er klopft ihr auf die Schulter und hüpfte wieder los um eine weitere und somit auch die letzte Tür zum Studio zu öffnen.

"Ladies first...", schmeichelte er mit einem charmanten Lächeln. Julia nickte dankend und sie betratten schließlich das Tonstudio und begrüßten den Produzenten. Da Dima schon eine Weile im Studio war, hatte sich der Produzent schon vorbereitet.

"Habt ihr euch entschieden? Wollt ihr nun Golaya singen?", erkundigte sich der Produzent. Die beiden Sängerin nickten.

Julia legte ihre Tasche auf das schwarze Sofa und blickte ein letztes Mal auf ihr iPhone bevor sie das Gerät ausschaltete. Dima stemmte seine Hände an die Ecke des Mischpults. Aufgrund der leicht gebeugten Haltung und der tiefsitzenden dunkelblauen Polyesterhose blitze ein Stück seines blanken Rückens hervor.
Julia biß sich wieder unbewußt auf die Unterlippe und musterte den im weiß-engen Shirt bedeckten Oberkörper. Als er sich zu ihr umdrehte blinzelte sie mit einem anmutigem Lächeln an. Kurz lächelte der junge Mann zurück und schenkte der Brünette somit ein unkontrolliertes Herzklopfen.
"Bist du bereit, Jul?", fragte er. Seine ungewohnt sanfte Stimme klang undefinierbar das man nicht wußte ob es ebenfalls Gefühle waren oder die Konzentration bezüglich der Arbeit.
Julia nickte und die russischen Superstars betraten das Tonstudio. Dima nahm zwei schwarze Kopfhörer von einem kleinen Holztisch. Als er seiner Duetpartnerin einen Kopfhörer überreichte, berührten sich ihre Finger. Einen kurzen Moment blickten sich beide in die Augen. Ihre Gesichter waren ausdruckslos, ihre Körper jedoch voller Anspannung. Dima räusperte sich leise und stellte sein Headset in die für ihn passende Größe ein. Julia legte sich die Köpfhörer um den Nacken, blickte auf ihren Text und versuchte sich ein paar Zeilen zu merken. Doch dies war schwieriger als erwartet da sie immer wieder zu Dima blicken musste, welcher nun versuchte einen Knoten in seinem Kopfhörerkabel zu öffnen. Krampfhaft versuchte sich Julia die Melodie des Songs zu erinnern. Obwohl sie 'Golaya' schon oft gehört hatte, konnte Julia sich nicht einmal an Bruchstücke des Songs erinnern.
Die junge Frau nahm tief Luft um ihre Gedanken wieder frei machen zu können. Erneut blickte sie neben sich und musste schmunzeln als sie festellen musste das der Knoten vom Headset noch immer nicht gelockert war. Julia machte einen Schritt zu Dima und nahm ihm wortlos die Köpfhörer aus der Hand. Währenddessen spürte sie seinen Blick wie er jeden Centimeter ihres  Gesichts musterte.  Diesen Moment machte die Sängerin nervös und sie versuchte sich mit viel Mühe auf den Knoten des Kopfhörerkabels zu konzentrieren. Als sie diesen endlich öffnete, hob sie ihren Kopf und blickte geradewegs in Dimas starren Blick. Ihre Gesichter waren sich so nah, dass Julia seinen Atem auf ihren Lippen spüren konnte.
Die Brünette war gefesselt von seinem Blick. Gefesselt von seiner Nähe. Da sie keine passende Worte fand, lächelte sie verlegen und drückte schließlich wortlos die Kopfhörer an seine Brust.
Während Julia zurück an ihr Mikrofon ging, setzte sie sich die Kopfhörer auf und versuchte Dima zu ignorieren. Durch das große Glasfenster gab es vom Produzenten ein Handzeichen zum Start der Aufnahme. Als die ersten Töne des Songs durch die Kopfhörer schallte, nahm Julia einen tiefen Atemzug und schloss einen kurzen Moment ihre Augen. Es war schwer für sie Dima zu ignorieren wenn er völlig von seiner Musik gefangen war. Seine zappelnden Tanzbewegungen brachte ein breites Lächeln auf ihre Lippen. Kurz blickte sie zu ihm und musste den Kopf schütteln als Dima völlig übertrieben seine Hüften zum Song kreisen ließ.
Es war ein wahres Phänomen wie er innerhalb von Sekunden seine Stimmung ändern konnte. Aus diesem Grund war es umso komplizierter herauszufinden, was dieser Mann wirklich für sie empfand.
Als er seinen Text sang, kam er mit kleinen Schritte auf die Brünette zu. Aufgrund der seriösen Tanzbewegungen gab er einem das Gefühl auf der Bühne vor tausenden Zuschauern zu stehen. Die Musik war regelrecht seine Droge. Er war völlig konzentriert,sang und bewegte sich zugleich mit einer Perfektion, wie es kein anderer Sänger in Russland machen konnte. Julia konnte nicht aufhören zu lächeln während er sich völlig der Musik hingab.

Die Aufnahmen des Songs 'Golaya' waren nach vier Stunden beendet. Der Produzent speicherte die wichtigen Daten auf dem MacBook und verabschiedete sich von den zwei russischen Superstars. Dima und Julia hatten entschlossen noch eine Weile im Studio zu bleiben, da Dima ihr ein paar Songs seines neuen Albums vorspielen wollte.
Nachdem der Produzent das Studio verließ, schloss Dima die Tür des ab und stöhnte.
Julia setzte sich auf den schwarzen Bürostuhl und prompt sprang Viva auf ihren Schoss und forderte ein paar Streicheleinheiten.

'Ich habe jetzt einen Bärenhunger. Arbeit macht hungrig!"

Dabei drehte er sich plötzlich um seine eigene Achse, blieb stehen und zeigte mit beiden Zeigefingern auf Julia, welche an dem Mischpult saß und über den kleinen Kopf ihres Hundes streichelte.

"Pizza?" , fragte er mit seinem bubenhaften frechen Lächeln. Seine Augen funkelten voller Optimismus.

Julia musste ebenfalls lächeln und legte nachdenklich ihren Kopf in den Nacken. Nach kurzer Überlegung zuckte sie mit den Schultern.

"Mhh, ich weiß es nicht. Ich esse nach 18 Uhr eigentlich nichts mehr."

Dima runzelte seine Stirn. Kopfschüttelnd nahm er sein iPhone aus der Tasche um nach einem geeigneten Pizzaservice in der Nähe des Studios zu suchen. Mit gesenktem Kopf blickte er zur jungen Frau und musste Lachen.
"Oh die Dame möchte keinen Gramm zunehmen?!"

Julia fühlte sich ertappt und legte ihre Zungenspitze an den rechten Mundwinkel.
Das freche Lachen von Dima verstummte dabei und er schüttelte seinen Kopf.

"Jul, du machst mich irgendwann noch wahnsinning damit...."

Die Betroffene blickte ihn fragend mit einem unschuldigen Blick an.

"Das du ständig so verführerisch mit deiner Zunge spielen musst.." erklärte er weiter und ahmte die verführerische Gestik, übertrieben nach seiner Art, nach.
Julia biß sich auf ihre Unterlippe und lächelte etwas siegesreich. Als Dima dabei auf Julias Lippen starrte, musste er erneut tief durchatmen.

"Julitschka, Julitschka...", stöhnte Dima und setzte sich wortlos auf das schwarze Ledersofa.

Während sie beobachtete wie er die Nummer des Pizzaservice wählte, musste sie über seine Reaktion nachdenken. Offensichtlich besaß sie Fähigkeiten, welche seinen Verstand rauben. Nach den letzten Wochen der Unsicherheit seiner Gefühle, wußte sie nun einen Schwachpunkt.

"Jul!!!!!", brüllte er plötzlich worauf die Sängerin kurz zusammenzuckte.

"Ja?", fragte sie vorsichtig und musste schließlich über seinen gespielt ernsten Gesichtsausdruck lachen.

Er wollte wissen welche Pizza sie essen möchte. Dabei listete Dima innerhalb von wenigen Sekunden unzählige Pizzasorten auf. Doch dann musterte er die zierliche Frau von Kopf bis Fuß.

 "Oder lieber ein Salat mit fettarmen Dressing?!"

Julia presste ihre Lippen aufeinander und hob ihre Augenbrauen hoch. Sie nickte.

"Insalata Italia. Ohne Käse, bitte."

Dima verrollte kopfschüttelnd seine Augen. Ein geheimnisvolles Schmunzeln machte sich in seinem Gesicht breit und er gab die Bestellung durch.

"Ok einmal Insalata Italia mit viel Käse." 

Julia riß erschrocken ihre Augen auf. "Verdammt Dimka!! OHNE Käse...", zischte sie und sprang dabei mit einem Satz neben ihn auf das Sofa. Dabei versuchte sie sein iPhone zu ergattern um die Bestellung persönlich zu korrigieren.

"Doch doch mit sehr sehr viel Käse....",wiederholte er mit einem lauten Jubbeln ins Telefon.   Bevor Julia ihm das Telefon aus seiner Hand nehmen konnte, quietschte er lauthals die Adresse des Musikstudios durch den Hörer und legte auf. Anschließend folgte ein lautes Gelächter und Dima hüpfte mit seinem Hintern wie ein kleiner Junge auf dem Sofa auf und ab.
Die junge Frau sah ihn mit ungläubigem Blick an, musste jedoch selbst darüber lachen.

"Du bist unmöglich Bilan..."

Der junge Mann legte seinen Kopf zur Seite und versuchte seine Duetpartnerin davon zu überzeugen, dass der Käse keinen Einfluss auf ihre schlanke Figur haben wird. Julia seuftzte und blickte nachgiebig an die Decke.
Die beiden russischen Superstars unterhielten sich über die morgige Qualifikation für den Eurovision Song Contest. Sie werden mit dem gemeinsamen Song 'Back To Her Future' antretten um sich für den Vorentscheid zu qualifizieren. Dabei bekam Julia eine Idee für eine passende Choreografie. Als Julia ihm die Schritte grob erklärte, war Dima begeistert und stimmte dem Plan zu.
Als er an der Tür schellte, öffnete Dima die Tür. Der Pizzaservice brachte ihnen die bestellte Speisen. Julia zog die Folie von ihrem Salat und blickte auf einen großen Berg Käse. Sie blickte mit einem gespielt garstigen zu ihrem Duetpartner. Dieser belustigte sich über diese Tatsache und setzte sich kichernd neben sie auf das schwarze Sofa.
Als Dima ein großes Stück Pizza herzhaft  abbiß, musste Julia lächeln. Wenn sie nicht in der Öffentlichkeit speisten, schlang er wie ein Tier. Dies war seine Art das Essen zu genießen. Julia war erstaunt darüber wieviel in seinen Mund passte. Dima schloß stöhnend vor Genuß seine Augen.

"Hmmm...so lecker...wirklich!", nuschelte er beim Kauen.

Ein Stück des geschmolzenen Käse zog einen langen Faden vom Mundwinkel hinunter zum Kinn. Julia lehnte sich zu ihm und fuhr mit ihrem Zeigefinger über sein Kinn.

"Du hast da etwas ...", sagte sie flüsternd als er überrascht seine Augen wieder öffnete.

Sie blickte in seine braunen Augen und fuhr mit dem Finger langsam zu seinen Lippen.
Als er seinen Mund leicht öffnete und Julia seinen heißen Atem spürte, bekam sie eine Gänsehaut am ganzen Körper. Vorsichtig umfassten seine Lippen ihren mit Käse umwickelten Finger. Ihr Pulsschlag erhöhte sich rasant.  Das Kribbeln im Unterleib wurde immer stärker und ihr Gesichtsausdruck drückte unwillkürlich ihre wahren Gefühle zu ihm aus.  Dima genoß diesen Moment und ging sogar einen Schritt weiter, indem er langsam an ihrem Finger saugte um den Käse zu lösen. Ihr Blick wanderte von seinen Augen langsam hinunter zu seinen Lippen. Julias Atem wurde immer kürzer und schneller. Ihr Körper bebte vor Erregung und sie fuhr langsam mit dem feuchten Finger über seine Unterlippe, hinunter zu seinem Kinn. Auch sein Atem wurde schneller als Julia mit drei Fingerspitzen über seinen Hals glitt. Vorsichtig umfasste sie seinen Nacken und als sie seinen Kopf näher an sich zog, berührten sich ihre Lippen. Julias Puls raste und eine fast unaufhaltsame Wärme stieg in ihrem Körper auf. Nun küsste sie Dima erneut. Wieder einmal konnte sie ihre Gefühle nicht kontrollieren. Als er mit seiner Hand über ihren Oberschenkel streichelte, hob sie das Bein automatisch und legte es über seinen Schoß. Sie presste sich an seinen muskolösen Oberkörper während seine Hand von ihrer Hüfte zum Hinterteil wanderte. Der Kuss wurde immer leidenschaftlicher. Ihre Zungen spielten wild miteinander und ein unkontrolliertes Atmen von beiden war zu hören. Julia genoß jede Sekunde des Kusses und die Wärme seines starken Körper. Die junge Frau stöhnte leise auf, als Dima ihr kurz an der Unterlippe saugte. Dabei küsste sie seine Lippen ein letztes Mal und öffnete langsam wieder ihre Augen. Ihre Hand legte sie sanft an seine Wange und beide blickten sich tief in die Augen.
Julia spürte ein zwiespältiges ausgesprochenen Gefühlen mit zugleich tausenden Fragen.
Liebevoll streichelte sie mit ihren Fingerspitzen über seine Wange und war vertieft in seine dunkelbraunen Augen.

"Deine Pizza wird kalt...", hauchte sie mit einem Lächeln. Sie beugte sich etwas zum Tisch und  griff blind nach der Pizzaschachtel um das letzte Viertel der Pizza zu nehmen. Ihr Blick war noch immer vertieft in seine Augen. Stirnrunzelnd tastete sie auf der Schachtel und musste feststellen das die Pizza auf dem Tisch verschwunden war. Bei ihrem fragenden Gesichsausdruck wanderte Dimas Blick ebenfalls auf den Tisch. Er schmunzelte und ein lautes Gelächter folgte, als Julia ihren Hund mit großen erstaunten Augen ansah. Schuldig blickte sie zu Dima, entschuldigte sich und bot ihren Salat an. Doch der junge Mann lehnte das Angebot mit einem Lächeln ab. Er nahm den Salat vom Tisch und beim Zurücklehnen legte er seinen Arm um Julias Nacken um sie vorsichtig an sich zu ziehen.
Mit der Gabel stach er in den grünen Salat mit dem weißfarbenden Dressing und fuhr schließlich die Gabel zu ihrem Mund. Verträumt sahen sie sich dabei in die Augen.
Julia fühlte sich nach langer Zeit wieder glücklich. Sie würde am liebsten die Zeit anhalten und diesen Moment für immer genießen. Dima war nicht nur chaotisch und besessen von seiner Musik. Er war auch sehr einfühlsam und romantisch. Doch die junge Frau hatte noch sehr viele Fragen an ihn. Während er mit der Gabel eine erneute Portion des Salats aufspieste, streichelte sie sanft über seinen Oberarm.


"Dimka?", flüsterte sie und ihr Blick wanderte auf den Salat.

"Ja?", anwortete er mit sanfter Stimme.

"Gibt es einen Grund warum du mir für Valentinstag diese vielen Herzballons gekauft hast?"
Sie sah ihn fragend an doch er wandte seinen Blick nicht vom Salat und stocherte noch immer fast schon hilflos in dem Essen. Es war nur das leise Summen des Mischpults zu hören. Julia neigte ihren Kopf etwas um ihn seine Augen schauen zu können.

"Dimka?", fragte sie erneut. Doch der junge Mann schwieg weiterhin und Julia wollte ihn nun mit etwas Humor locken.

"Ich verstehe. Du hast das schon bei sehr vielen Frauen getan. Ich bin nur eine von deinen zahllosen Affären...", scherzte Julia mit einem Lächeln, hoffte jedoch insgeheim das dies nicht der Wahrheit entsprach. Erneut bekam sie keine Antwort und Julia fühlte sich so miserabel das sie dieses Thema angesprochen hatte. Die Situation war ihr schließlich so unangenehm das sie aufstand und ihre Handtasche nehmen wollte um das Studio zu verlassen. Dima stand auf und griff unerwartet nach ihrer Hand und zog sie zu sich zurück.
"Es war mir eine Ehre dir an Valentinstag eine so große Freude zu machen an und nein, du bist nicht eine von meinen zahllosen Affären."

Als Julia in seinen verzweifelten Blick sah wurde sie wieder sentimental und umarmte ihn wortlos. Sanft streichelte er über ihren Rücken und legte seinen Kopf vorsichtig an ihren.

"Ich wollte dir eine Freude machen da du dich vor Valentinstag von Vladim getrennt hast. Das war eine sehr ungünstiger Zeitpunkt um eine Beziehung zu beenden", erklärte er weiter.

Julia nahm tief Luft und dachte über seine Worte nach. Sie hob ihren Kopf und blickte ihn fragend an.

"Du hast es also gemacht weil du Mitleid mit mir hattest?"

Dima runzelte seine Stirn und schüttelte wortlos seinen Kopf. Ihr Gesichtsausdruck forderte nach einer ausführlichen Antwort. Er seuftzte.

"Ich sehe so gerne dein Lächeln. Es macht mir Spaß dir eine Freude zu machen", erklärte er und blickte etwas nervös zu Boden. Langsam hob er seinen Kopf.

"War es keine gute Idee? Magst du keine Ballons?", fragte er zurückhaltend.

Als Julia seinen unsicheren Blick sah, strich sie mit der Hand über seine Wange und lächelte ihn aufmunternd an.

"Oh Dima...Natürlich mag ich Ballons. Ich habe dir doch gesagt das ich deine Idee schön finde. Aber ich habe mich natürlich gewundert warum du das für mich getan hast." 

Die junge Frau legte ihre Arme um seinen Hals und blickte ihm in die Augen.

"Zu einem Valentinstag gehört aber noch etwas anderes...", flüsterte sie und ihr Gesicht näherte sich bis sie wieder seinen warmen Atem auf ihren Lippen spüren konnte. Als sie das unaufhaltsame Kribbeln im ganzen Körper fühlen konnte, war sie fast bewegungsunfähig.  
"Hatte ich an Valentinstag etwas vergessen?", wisperte Dima. Julia nickte mit einem verträumten Blick und ein kleines Lächeln machte sich auf ihren Lippen breit. Ihre eindeutige Gestik verführte Dima zu einem weiteren leidenschaftlichen Kuss. Seine starken Hände umfassten ihre Hüften und er zog den zierlichen näher an sich heran. Langsam glitt eine Hand an ihren Hinterkopf und während er sie den Kuss vertiefte, drückte er die junge Frau mit seinem Oberkörper langsam zu Boden. Als Julia am Boden lag und er den Kuss langsam beendete, öffnete Julia ihre Augen.

"Würde das auch zu unserer Performance passen?", fragte er mit seinem bubenhaften Lächeln.

Mit einem Lächeln atmete Julia tief durch und schloss ihre Augen.

"Doch keine gute Idee?", wollte er wissen.

Julia öffnete ihre Augen und strich mit beiden Händen an seine über ihr gestützten Armen auf und ab. Die Sängerin schüttelte ihren Kopf und lachte kurz auf. Sie legte ihre Hände schließlich um seinen Nacken und sah ihm in die Augen.

"Bilan, wenn jemand den Grand Prix kennt, dann bist du es. Und eine wichtige Eurovision Regel lautet?"

Kurz überlegte er. Dann zuckte er mit den Schultern. "Keine heißen Küsse auf der Bühne?"

Julia nickte zustimmend mit einem Lächeln. Sie strich mit einer Hand langsam über seinen Hals hinunter zu seiner Brust.

"Die heißen Küsse bleiben erst einmal unter uns", flüsterte sie.

"Du hast mich überzeugt", sagte er und wollte die junge Frau erneut Küssen. Doch sie vernahmen von draußen näherkommende Schritte und das Geräusch eines Schlüssels.

Dima sprang vom Boden auf und half Julia aufzustehen. Im gleichen momen öffnete der Produzent die Studiotür. Erschrocken blickte er die beiden an.

"Ihr seit ja noch immer hier?", fragte er verwundert.

Dima klopfte sich unschuldig seitlich an seine Hose, zuckte mit seinen Schultern und deutete mit einem Finger auf das Essen.

"Ja wir haben noch ein bisschen für unsere Performance geübt...und etwas gegessen..."

Während der Produzent den USB Stick in den PC steckte schenkte er den beiden einen skeptischen Blick. Stirnrunzelnd schüttelte er den Kopf und erklärte den Sängern, dass er noch ein paar Daten vergessen hatte.

"Wir wollten auch eigentlich jetzt gehen, nicht wahr Jul?", sagte Dima und drehte sich etwas indigniert zu seiner Duetpartnerin. Julia nickte zustimmend und nahm prompt ihre Handtasche. Dima stopfte das Papier und den restlichen Salat in die Plastiktüte des Pizzaservice.

"Machst du alles aus und schließt ab?", rief Dima als er schon im Korridor stand. Der Produzent hob seine Hand.

"Danke. Bis bald!"

Julia rief Viva welche bis eben seelenruhig und satt auf der Ecke des Sofas schlief. Die Jack Russle rannte gefügig seiner Besitzerin hinterher. Die zierliche Frau musste sich beeilen um bei den großen Schritten des jungen Mannes mithalten zu können. Sie rief seinen Namen doch er reagierte nicht. Julia rannte los und fasste schließlich mit einer Hand an seine Schulter und drehte ihn zu sich um. Mit einem fragenden Blick sah sie ihn an.

"Was ist denn auf einmal los mit dir? Kaum war der Prodzent da, wirst du nervös und rennst aus dem Studio."

Dima ging mit kleinen Schritten weiter und schwieg anfänglich. Schließlich blieb er stehen und atmete tief durch. Er erklärte ihr das der kleine Flirt nicht an die Öffentlichkeit geraten soll. Zuerst war Julia verletzt über diese Aussage, nickte jedoch zustimmend ein. Sie nahm vorsichtig seine Hand. Die zweite Hand legte sie auf seine Schulter und blickte ihn an.

"Es tut mir leid. Ich wollte nicht das du..."

Dima schüttelte prombt seinen Kopf.

"Nein Jul. du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Es ist in Ordnung. Ich habe jede Sekunde mit dir genossen und freue mich schon den Tag morgen ebenfalls mit dir zu verbringen."

Er streichelte sanft über ihren Handrücken um sie zu beruhigen als Dima ihren leicht verletzten Gesichtausdruck sah.

"Ich hole dich morgen ab, ok?"

Julia nickte wortlos. Enttäuschung aufgrund des abrupten Abschieds konnte man in ihren Augen ablesen.

"Du musst mich bei meinen Eltern abholen. Ich werde morgen früh zu ihnen fahren", sagte Julia wobei ihre Stimme bedrückt klang.

Ein leises 'Ok' kam von Dima und er nahm Julia's Gesicht in beide Hände und hob ihren gesenkten Kopf.

"Bis morgen Jul." Der Sänger verabschiedete sich mit einer sanften Stimme und gab seiner Duetpartnerin einen letzten Kuss auf die Lippen. 

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