Author: Dvizheniya
Genre: Romantic, Comedy, Drama
Genre: Romantic, Comedy, Drama
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Kapitel 31
Kapitel 31
Am frühen Morgen wurde Julia durch den Ton einer Kurzmitteilung ihres iPhones geweckt. Mit schläfrigem Blick tastete sie nach ihrem blinkenden Telefon welches auf dem kleinen Holznachttisch, neben ihrem Bett, lag.
~ "Julitschka!!!! Ich habe mein MacBook bei dir liegen lassen. Ich brauche es dringend! Kannst du es mir vorbeibringen? BITTE! Ich komme von dem Festival hier nicht weg und es kann auch niemand mein MacBook für mich abholen. BITTE! BITTE! Es ist dringend!! - Dimka" ~
Die Sängerin runzelte ihre Stirn und rieb sich mit der flachen Hand durch das Gesicht. Von der Forderung völlig überspannt, musste sie die Nachricht erneut durchlesen um langsam ihre Gedanken sammeln zu können.
Die Erinnerungen an den vorigen Tag kamen allmählich zurück. Bevor sie nach Kuba flog , um dort ihr Video zur neuen Single zu drehen, besuchte Dima sie kurzfristig zu Hause und blieb über Nacht bei ihr.
Der Sänger musste am frühen Morgen zu den Proben eines Festivals in Mitten in Moskau, was an dem heutigen Tag stattfand.
Julia blinzelte auf die Uhr des iPhones. Es war schon 07.14 Uhr. Im gleichen Moment stellte die Brünette fest, dass sie verschlafen hatte da sie am Vorabend vergessen hatte den Wecker zu stellen. Die Sängerin wollte schon vor zwei Stunden aufgestanden sein, um den Tag entspannt beginnen zu können. Nun war sie unter Zeitdruck und Dimas Bitte half nicht gerade eine neue Ordnung in den stressigen Tag zu bringen.
"Verdammt!!", zischte Julia laut fluchend los, warf die Decke zur Seite und sprang aus dem Bett.
Mit nackten Füssen tapste sie zum Kleiderschrank. Mit einem äußerst kurzen Jeansrock und einem schwarzfarbenden schulterfreien Top ging sie ins Badezimmer um sich dort umzuziehen und frisch machen zu können.
Anschließend nahm sie in der Küche einen Müsliriegel, eine kleine Flasche Wasser, fegte zur Haustüre und steckte das Nötigste in ihre Handtasche. Kaum hatte sie ihre Handtasche über die Schulter geworfen und wollte gerade die Tür hinter sich abschließen, bemerkte Julia, dass sie in der Hektik das MacBook vergessen hatte. Mit schnellen Schritte sprintete sie zurück ins Schlafzimmer, klemmte das MacBook unter den Arm und rannte zur Haustüre. Als sie die Haustüre aufriss, spürte sie einen Widerstand, gefolgt von einem dumpfen Schlag. Eine schmerzverzerrte Stimme ertönte und Julia blickte geradewegs ihn Vladims zugekniffene Augen. Er hielt sich mit einer Hand an die Stirn.
"Outsch...langsam, Julka..."
Julia war perplex über die Tatsache das ihr Exfreund plötzlich an der Haustüre stand.
"Vladim?! Oh Gott, es tut mir leid! Ich wußte ja nicht das du hinter meiner Haustüre stehst. Hast du dir weh getan?"
Er winkte ab und rieb sich ein letztes Mal die Stirn.
"Schon ok. Warum bist du denn so gestresst? Geht's dir gut?"
Julia nickte eifrig und erzählte hektisch den Grund des Zeitdrucks.
"Ja, mir geht es sehr gut, danke. Leider habe ich verschlafen und ich muss noch zum Friseur und später meine Koffer packen für den Aufenthalt in Cuba. Aber ersteinmal brauch Dima sein MacBook zurück. Er hat es hier vergessen.", erzählte Julia hecktisch und ging aus ihrer Haustüre.
"Du fliegst nach Kuba?", fragte Vladim verwundert.
Julia nickt erneut.
"Habe ich dir das nicht erzählt?"
Vladim runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf.
"Oh? Wirklich nicht? Nun, ja...ich werde auf Cuba meinen neuen Clip drehen. Aber ich muss jetzt wirklich los...Es tut mir wirklich leid..."
Gerade als sie die Türe schließen wollte, fragte Julia nach dem Grund warum er sie besuchen wollte. Vladim erklärte, dass sie ihn dazu beauftragt hatte Viva heute abzuholen. Einen Augenblick dachte Julia über seine worte nach und räusperte sich.
"Weil ich in Kuba bin?", fragte sie überrascht.
Vladim zuckte mit der Schulter. "Anscheinend ja. Von Cuba wußte ich nichts. Du hattest mir vor zwei Wochen eine kurze Nachricht geschrieben ob ich die kleine Lady für ein paar Tage zu mir nehmen könnte, da du nicht zu Hause sein wirst und deine Eltern schon auf die Kinder aufpassen werden."
Julia nickte und atmete tief durch um den inneren Streß abbauen zu können.
"Ja, das ist gut möglich!", flüsterte sie und umarmte schließlich flüchtig ihren Ex Freund und strich kurz mit ihrer Hand über die, womöglich zukünftige, Beule an seinem Kopf.
"Sorry...wirklich...ich habe derzeit so viele Termine. Ich bin wohl etwas überfordert...", murmelte die junge Frau.
"Schon ok, Julka. Nun geh', bevor du noch zu spät kommst."
Völlig gedankenverloren machte sich Julia auf den Weg. Gerade als sie die Treppen hinunter gehen wollte, drehte sie sich ein letztes Mal um. Die junge Frau lächelte und blickte ein letztes Mal auf die rote Stellte an seiner Stirn.
"Danke das Viva aufnehmen wirst. Bis bald. Ich melde mich bei dir, ok?"
Vladim lächelte und zwinkerte seiner Exfreundin beide Augen zu. Sie lächelte zurück, gab Vladim einen flüchtigen Luftkuss alsbald sie in schnellen Schritten die Treppe hinunter lief.
"Pass auf dich auf!", rief Vladim ihr noch nach. Julia hob ihre Hand und rief zurück: 'Du auch.'
Aus der Handtasche nahm sie ihre Sonnenbrille, bevor sie die Haustüre öffnete und in ihren Porsche stieg.
Kaum hatte sie das Festivalgelände betreten da spürte sie eine kräftige Hand an ihrem Oberarm. Dabei wurde die junge Frau unfreundlich von einem kräftigen Mann des Securitypersonals angehalten und einige Schritte wieder zurück gedrückt.
"Einen Augenblick, bitte. Dürften wir zuerst ihren VIP Ausweis sehen?"
Julia runzelte ihre Stirn. "Meinen was?"
"Ihren VIP Ausweis!"
Die Sängerin war empört über das unangebrachte Verhalten und erklärte entnervt den Grund warum sie zu Bilan muss. Der Mitarbeiter hingegen lachte nur laut auf und sah zu seinem Kollegen. Er schüttelte den Kopf.
"Oh? Wirklich? Diesen Grund habe ich bisher auch noch nicht gehört. Das muss neu sein. Die Leute arbeiten heutzutage auch mit allen Tricks um in den VIP Bereich zu kommen."
"Entschuldigung?" sagte Julia in einem gereizten Ton. "Ich habe nun wirklich keine die Zeit um mit ihnen über den VIP Bereich zu plaudern. Und nun lassen sie mich bitte rein, ich habe heute noch andere Dinge zu erledigen."
Ein weiterer Securitymitarbeiter der in der Nähe der beiden stand, drehte sich um und blickte zu Julia, welche gerade ihre Sonnenbrille abnahm und die beiden Männer zornig ansah. Zum ersten Mal in ihrer Karriere wurde sie nicht erkannt. Es war ungewöhnlich für den Popstar das Securitymitarbeiter sie als verrückten Fan betiteln.
"Bist du denn verrückt??", rief er schließlich seinen Kollegen zu. "Wenn du schon in diesem Bereich arbeitest, solltest du dich einwenig in dem russischen Showgeschäft auskennen."
In eiligen Schritten kam er näher und entschuldigte sich prompt, nachdem er die unbekannte Brünette erkannt hatte.
"Es tut mir wirklich sehr Leid, Frau Volkova. Bitte gehen Sie doch hinein. Ich entschuldige mich im Namen meines rücksichtslosen Kollegens."
Der ahnungslose und verwirrte Kamerad fühlte sich gleich persönlich angegriffen und verteidigte sich gleich lauthals.
"Hey hey hey...was heißt denn hier rücksichtslos?? Ich kann doch nicht jeden kennen der hier rein und aus spaziert?"
Julia schüttelte ihren Kopf, setzte ihre Sonnenbrille wieder auf und war den beiden Männern keinen Blick mehr würdig. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, ging sie in schnellen Schritten über das riesige Gelände auf dem unzähliges Personal des Events hastig hin und her liefen. Einige mit Funkgeräten, andere telefonierten. Man musste selbst aufpassen wo man seinen Weg einschlug um einene Zusammenprall zu vermeiden. Niemand ging dem anderen aus dem Weg. Jeder einzelne hatte offensichtlich nur die Arbeit im Kopf welche zu erledigen war.
Die Sängerin blickte auf drei große weiße Komplexe welche sich sehr ähnelten. Sie blieb stehen und blickte um sich. Ein Mitarbeiter des Events in einem dunklen Nadelstreifenanzug kam ihr entgegen.
"Entschuldigung, ich suche Dima Bilan."
Der junge Mann blieb stehen und pausierte sein Gespräch über das Headset.
"Dima Bilan? Er ist im zweiten Komplex. Ich kann ihnen aber nicht sagen wo genau seine Garderobe ist. Fragen sie einfach einen Mitarbeiter im dortigen Gebäude."
Julia nickte freundlich. "Vielen Dank."
Der Mann nickte ebenfalls freundlich zurück und widmete sich wieder dem Geschäftlichen mit Hilfe des Headsets. Julia öffnete die Tür des zweiten Gebäudes und wieder kamen ihr ein paar stürmige Securitymänner entgegen, welche sie beinahe übersehen hatten.
"Entschuldigung...", murmelte einer des muskulösen Trio.
Julia seuftzte genervt. Wenn sie nicht wegen Dima hier wäre, hätte sie am liebsten geradewegs wieder das Festivalgelände verlassen. Weiterhin suchte sie in dem Getummel die Garderrobe ihres Gesangpartners. Nachdem Dima nicht an sein Telefon ging, musste sich die Brünette erneut durchfragen bis sie schließlich eine detailierte Beschreibung des Wegs zu seiner Garderobe bekam.
Unglücklicherweise war Dimas Garderobe auch noch im hinteren Abteil des Komplex. Auf dem Weg dorthin musste die Brünette immer wieder dem unvorsichtigen Personal ausweichen. Julia ging dicht an der rechten Wand und zählte die Zimmernummern. Je näher sie an ihrem Ziel war, umso weniger Personal tummelte sich auf dem endlosen Korridor.
Es war eine große Erleichterung als sie Dimas Namen an einer Tür laß.
Gerade als sie anklopfen wollte, vernahm die Sängerin ungewöhnliche Töne. Sie räusperte sich und runzelte verwundert ihre Stirn. Um sicher stellen zu können das die Geräusche nicht aus Dimas Garderobe kamen, ging sie vor die Tür des gegenüberliegenden Zimmers und lauschte einen kurzen Moment. Doch Julia musste feststellen das es dort still war. Wieder vernahm sie diese obszönen Töne welche eindeutig aus Dimas Garderrobe kamen. Erneut ging sie zu seiner Tür und das lautes Stöhnen wurde eindeutig. Im gleichen Moment spürte Julia einen tiefen Stich in ihrem Herzen.
Ihr Körper erstarrte und ihr wurde heiß und kalt gleichzeitig.
Alle Warnungen ihrer Freunde schienen sich zu bewahrheiten. Wie konnte es sein, dass Dima sie all die Zeit anlog? Waren seine Gefühle nur gespielt? Vielleicht stimmten alle Gerüchte um ihn? Hatte er es nie ernst mit ihr gemeint? War sie nur eine von seinen Affären? All seine Fürsorge und Liebe konnten doch nicht gespielt sein?
Sie blickte hinab auf die MacBook Tasche und fragte sich, ob Dima vergessen hatte das sie diesen vorbeibringen sollte? Würde er sie betrügen, wenn er wüßte das sie jederzeit in die Garderobe kommen könnte? Wer war die Frau? Was sollte sie nun tun?
In Sekunden schien ein Traum wie ein Spiegel in tausend Teile zu zerbrechen.
Julia spürte soviel Wut und Enttäuschung, dass sie am liebsten sein MacBook kraftvoll zu Boden schmeißen würde. Julia wußte das es an der Situation nichts ändern würde.
Als das Stöhnen immer lauter wurde, ging Julia einige Schritte zurück. Sie konnte sich das Liebesspiel nicht weiter anhören. Es schien ihr den Atem zu rauben. Die innere Wut stieg.
Das Macbook wollte sie nicht vor seine Tür legen. Es wäre offensichtlich. Julia wollte nicht das Dima erahnt, dass sie von der heimlichen Affäre etwas mitbekommen hatte.
In langsamen Schritten ging sie den langen Korridor entlang und spürte das Verlangen weinen zu müssen. Julia atmete immer wieder tief durch um alle Tränen unterdrücken zu können.
Plötzlich fiel ihr ein das Dima nicht alleine hier sein konnte. Yana musste ebenfalls auf dem Festivalgelände sein. Julia erkundigte sich beim Personal wo sie Yana Rudkovskaya finden konnte und bekam schließlich den Tipp, dass Yana derzeit im hinteren Teil den Bühnenbereich sein musste. In der Nähe der Tontechnik entdeckte sie auch schon Dimas Managerin und ihr Schritt wurde unweigerlich schneller.
Julia wollte nur noch fort von dem Ort. Einfach weg und am liebsten alles vergessen können was passiert ist.
"Julia??", fragte Yana überrascht als sie die russische Sängerin sah und sprang vom Stuhl auf. "Was machst du denn hier?"
"Ich soll Dimas MacBook vorbeibringen. Er hat ihn heute morgen bei mir liegen lassen. Ich muss auch sofort wieder los", erklärte Julia ohne dabei einmal Luft zunehmen und überreichte ihr den PC.
"Aber Dima ist doch..."
"Schon gut...", unterbrach Julia sofort als sie bemerkte das Yana erklären wollte wo sich Dima derzeit befand.
"Ist alles ok bei dir? Du wirkst total gestresst und aufgeregt?"
Julia nickte, setzte ein gekünsteltes Lächeln auf, drehte sich um und verschwand ohne ein weiteres Wort zu sagen in schnellen Schritten von dem Gelände.
Kaum war Julia in ihren Wagen gestiegen, brach sie in Tränen aus. Vor Wut schlug sie gegen das Lenkrad und hielt sich die Hände vor das Gesicht.
Sie hatte so viel Hoffnung in Dima. Er machte sie in den letzten Monaten so glücklich mit seiner Fürsorge und Liebe und brachte sie mit seinem kindlichen Humor zum Lachen. Es war ein so langer Weg voller Emotionen, mit Zweifel und Hoffnung zugleich. Endlich hatten beide das Ziel erreicht. Alle Worte schienen ausgesprochen zu sein. Doch mit diesem Vorfall war in Sekunden alles wieder zerbrochen. Wieder hatte sich Julia in einem Mann getäuscht. Erneut wurde sie verletzt. Und wieder stand sie am Anfang als alleinerziehende Mutter und bereute es zutiefst nicht auf die Warnungen ihrer Freunde gehört zu haben.Nun wurde ihr ebenfalls der wahre Grund klar, warum Dima eine Beziehung in der Öffentlichkeit geheim halten wollte. Es war plötzlich wie ein Puzzle. Alles passte zusammen. Dima ging es nur um den Spaß neben der Arbeit.
Julia nahm ihr iPhone aus der Handtasche, rief Katya an um das heutige Interview abzusagen und log vor das sie sich nicht wohl fühlte. Dabei war es ihr egal was ihre Managerin darüber dachte. Es war ohnehin alles zerstört.
Die Sängerin blickte in den Innenspiegel des Wagens und wusch die letzten Tränen von ihren Wangen.
Sie betrachtete kurz das lange schwarze Haar. Angesichts ihres emotionalen Zustands verging der Sängerin ebenfalls jegliche Lust den bevorstehenden Friseurtermin wahrzunehmen. Urspünglich wollte Julia für den Aufenthalt in Cuba einen kürzeren frechen Sommerschnitt haben. Doch nun rief sie ebenfalls ihren Friseur an um den Termin ebenfalls abzusagen.
Ein letztes Mal wusch sie die Tränen aus dem Gesicht, bevor sie wutentbrand nach Hause fuhr.
Kaum hatte die junge Frau ihre Wohnung betreten, ging sie geradewegs ins Wohnzimmer und schmiss wütend ihre Handtasche vor das Sofa. Als sie sich setzte, rollten erneut Tränen ihre Wangen hinunter. Ein lautes Schluchzen war zu hören. Gerade als die Brünette das Gesicht in den Händen vergrub, vernahm sie ihren Namen. Julia erschrack, blickte hinauf und war fassungslos darüber, das ihr Exfreund sich noch in ihrer Wohnung aufhielt.
"Vladim? Du bist noch hier?"
Er kam auf sie zu, nickte und kniete sich gleich vor die, noch immer schluchzende, Frau.
"Ich bin gerade von einem Spaziergang mit Viva zurückgekommen und wollte gehen. Ich habe eigentlich nicht damit gerechnet das du so schnell wieder hier bist? Vor allem nicht in diesem Zustand...was ist denn passiert?", fragte er besorgt und blickte in die mit Tränen überfüllten Augen.
Julia nahm tief Luft, versuchte sich zusammen zu reißen. Sie schluckte und es schien als ob die Worte in ihrem Hals stecken bleiben würde. Als sie Dima's Namen mit zittriger Stimme aussprach, musste sie erneut zu weinen.
"Dima schon wieder...", antwortete Vladim erbittert, nahm nun ebenfalls tief Luft und schüttelte den Kopf.
Offensichtich brachte Julia viel Kraft auf um zu erzählen was in der Garderobe geschehen ist.
Kaum hatte sie den Vorfall geschildert, hob sie den Kopf und nahm tief Luft.
"Wie kann er mir nur so weh tun?? Was habe ich ihm getan??? Ich hasse ihn!!!! Ich hasse es diesen Mann zu lieben!!!"
Vladim selbst war verzweifelt. Er setzte sich nun neben sie um die wimmernde Frau in die Arme zu nehmen. Sofort lehnte Julia ihren Kopf an seine Brust. Die Geborgenheit schien sie schnell zu beruhigen. Ihr Exfreund wollte seine Meinung nicht äußern, auch wenn er es gerne getan hätte.
Für Julia schien es ausreichend zu sein das er in ihrer Nähe war und ihr zuhörte. Wortlos hielt Vladim sie in den Armen, streichelte sanft den Rücken worauf das Schluchzen immer leiser wurde. Plötzlich nahm sie seine Hand und blickte zu ihm hinauf.
"Vladim?"
Ihre Stimme klang hoffnungsvoll. Auf die Frage ob er kurzfristig mit ihr nach Kuba fliegen möchte, war Vladim sprachlos. Auch wenn er aufgrund der jahrenlangen Beziehung gelernt hatte mit ihrer gewöhnungsbedürftigen Spontanität umzugehen, kam er nun an den Punkt an dem er völlig überfordert war. In wenigen Stunden wird der Flug nach Havanna starten. Er nahm tief Luft und wußte nicht wie er sich entscheiden soll. Bei dem Blick in ihre flehenden Augen wurde der junge Mann allmählich schwach.
Da er noch immer skeptisch war bei der Vorstellung mit seiner Exfreundin einen derartige Reise zu unternehmen, wollte er den Grund ihrer Bitte wissen.
Mit einem bekümmerten Gesichtsausdruck erklärte Julia das sie ihn, gerade jetzt nach dem Geschehen mit Dima, an ihrer Seite bräuchte. Vladim reichte diese Aussage nicht aus. Voller Zweifel runzelte er die Stirn und erinnerte die Brünette daran, das sie Katja bei sich haben wird. Julia wurde sichtlich nervös und began mit seinen Fingern zu spielen.
"Vlaaadd..", flehte sie in verspielter Tonlage. "Ich brauche aber DICH dort...du kannst mich beruhigen. Nur du kannst es."
Julia setzte diesen fast unwiderstehlichen winselnden Blick auf.
"Ich brauche jemanden an meiner Seite wenn ich traurig bin. Du kennst mich eigentlich viel besser als Katja. Wir waren so lange zusammen. Das ist anders mit Katja."
Insgeheim wußte Vladim das Katja zwar eine gute Freundin war und immer ein Ohr für die Sängerin hatte. Schlussendlich würde der sensiblen Frau es aber nicht ausreichen nur ihr Herz ausschütten zu können. Schließlich wurde er nachsichtig. Trotzdem war Vladim mit der Reise noch nicht einverstanden. Der Geschäftsmann wollte wissen wie sie den sehr spontanen 'Last-Minute- Urlaub' organisieren möchte. Da ihr Exfreund langsam schwach wurde, grinste Julia unaufhaltsam und wußte, dass sie nur noch gute Argumente bringen musste damit sie Vladim in Cuba bei sich haben konnte.
Mit einem Anruf bei ihrer Großmutter hatte die Sängerin schnell eine Ersatzunterkunft für ihren Hund Viva gefunden. In der Businessclass reservierte Julia einen Sitzplatz im Flugzeugs. Vladim selbst kontaktierte das Hotelmanagment. Da sie in dem ärmlichen Staat Cuba eines der teuersten Hotels gebucht hatten, war es dort kurzfristig möglich ein weiteres Deluxezimmer hinzuzubuchen. Die Vorbereitungen für die lange Reise konnten somit beginnen. Bevor Vladim zu Hause ebenfalls seine Koffer packte, fuhr er die Jack Russel Hündin zu Julias Großmutter.
Wenige Stunden später trafen sie sich am Moskauer Flughafen Scheremetjewo. Katja war sichtlich überrascht von dem unerwarteten Reisegast. Julia versprach, sobald sie im Flugzeug sein werden, zu erklären warum ihr Exfreund sie nun auf die Reise begleiten wird. Es war in Katjas Augen förmlich abzulesen, dass sie es kaum abwarten konnte eine Erklärung zu bekommen. Nachdem sie das Gepäck abgegeben und am Automaten ihre Tickets eingelöst hatten, saßen sie schließlich nach einer Stunde Wartezeit völlig abgehetzt im Flugzeug. Ein weiterer großer Schritt in Julias Solokarriere sollte nun beginnen.
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